Ich war Kind und Schüler in Bulgarien, als Türke, Schüler, Lehrling und Soldat in der Türkei, Kfz- Mechaniker und Taxifahrer in Deutschland: Zwei Ehen, drei Kinder, vier Enkel. Ein bewegtes Leben.

Ich bin integriert und akklimatisiert. Und seit 41 Jahren habe ich einen deutschen Pass. Ich habe 45 Jahre gearbeitet, höre Beethoven, gehe zu 96, liebe die deutsche Höflichkeit und Millimeterarbeit - und die Natur, beherrsche die kyrillische Schrift, bin am Ufer der Donau aufgewachsen und habe mit meiner Frau meinen Vater bis zu seinem Tod gepflegt.

Meine Mutter ist in Bulgarien gestorben, während eines Verwandtenbesuchs dort, „die Erde hat sie gezogen“ wie man so sagt. Sie war Bäckerin hier in der Stadthalle Hannover, mein Vater Maler und in der Fabrik bei Schmalbach.

Meinen ersten Job hatte ich 1965 bei Kögl, in Bruchsal, Anhängerbau, kennen alle. Mein bester Freund hatte einen Käfer, mit dem sind wir nach Hannover gefahren, mal umschauen. Bei Coca Cola haben wir eine Cola getrunken. Am nächsten Tag habe ich dort als Mechaniker im Fuhrpark angefangen, geschlafen im Obdachlosenheim die erste Zeit für 2 Mark die Nacht. Dann war ich Heizungsbauer bei Ofenkuttner und dann bis zur Rente Taxifahrer, mit eigenem Auto.

Mehmet ist der türkische Name für den Propheten, aber die Türkei war damals doch streng muslimisch. Mein Vater zog es zurück dorthin, aber er hatte sich wohl getäuscht. 1964 sind wir dann nach Deutschland.

Ich habe keine Angst vor dem Alter. Ich fahre täglich eine Stunde mit dem Fahrrad. Das hält fit!